Der Weißabgleich ist die Einstellung der Kamera, die für die Farbtemperatur zuständig ist. Er wird dabei entsprechend der Wetterlage oder Umgebung angepasst.
Info am Rande: Da es bei der Textlänge umständlich wäre, immer Weißabgleich zu schreiben, wird er im Laufe des Beitrags durch „WB“ abgekürzt.
Welchen Einfluss hat der Weißabgleich?
Der Weißabgleich lässt eure Bilder wärmer oder kälter wirken. Die Werte werden dabei in Kelvin angegeben. An den folgenden Beispielbildern seht ihr, wie welcher WB sich auf ein Motiv auswirkt.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war es bewölkt. Daher würde man am ehesten die Einstellung „Wolkig“ verwenden, da es das Bild der Umgebung entsprechend am realistischsten Wirken lässt. Für eine Aufnahme, die draußen gemacht wurde, ist der WB „Kunstlicht“ oder „Leuchtstoff“ natürlich eher unpassend. Daher findet ihr unter diesem Abschnitt Fotos, wo einige der Weißabgleiche tatsächlich verwendet wurden.
Solltet ihr euch also eher die konkrete Praxis ansehen wollen, könnt ihr diesen Abschnitt überspringen.

AWB (automatischer Weißabgleich)

Sonne (ca. 5200 Kelvin)

Schatten (ca. 7000 Kelvin)

Wolkig (ca. 6000 Kelvin)

Kunstlicht (ca. 3200 Kelvin)

Leuchtstoff (ca. 4000 Kelvin)

Blitz (für Aufnahmen mit Blitzlicht)

Manuell (Farbeinstellung mit eigenen WB-Werten)
Wie verwendet man den Weißabgleich in seinen Fotos?
Nun kommen wir zu der praktischen Verwendung. Hierfür wurde der Abschnitt entsprechend der Einsatzgebiete in Wald und Wasser, Sonnenstrahlen und Räumlichkeiten unterteilt.
Wie auch bei der Blendeneinstellung könnt ihr bei dem Üben mit dem Weißabgleich durchprobieren, was für euch am besten passt. Denn nur weil man sich in einem Raum mit Leuchtstoffröhren befindet, heißt das nicht, dass der WB „Leuchtstoff“ das Foto auch wirklich zur Geltung kommen lässt.
Wald und Wasser
Für Wald-Fotografien nutze ich in der Regel den WB Schatten oder Wolkig. Die Farben werden, wie wie oben bereits gesehen haben, dabei wesentlich wärmer. Selbst, wenn strahlender Sonnenschein ist, kann der WB Sonne den Wald viel zu kühl wirken lassen.

WB: Wolkig

WB: Schatten
Sonnenstrahlen im Wald

WB: Schatten

WB: Schatten

WB: Sonne
Feierlichkeiten und Räume
Entgegen der Erwartung, dass in Räumlichkeiten entweder der WB Kunstlicht oder Leuchtstoff verwendet wird, können auch die anderen Weißabgleiche gut funktionieren. Meine Empfehlung ist, dass man gerade bei Feiern in Räumlichkeiten alle WBs ausprobiert und guckt, was am besten mit den Räumen und der Dekoration zusammenpasst.

WB: Sonne
Für die folgenden zwei Bilder war der Weißabgleich Kunstlicht ideal. Innerhalb des Raumes gab es wenige starke, aber dafür sehr warme Lichtquellen.

WB: Kunstlicht

WB: Kunstlicht
Der passende Umgang mit dem Weißabgleich hat sich für mich gerade bei Auftragsfotografie als sehr wichtig erwiesen. Bei Feierlichkeiten in einem Hotel war jeder Raum unterschiedlich beleuchtet. Nicht nur Lichtmenge, sondern auch Lichtfarbe variierte von Raum zu Raum. Hierbei war also Ausprobieren und schnelles Reagieren gefragt, um Momentaufnahmen in der passenden Stimmung aufnehmen zu können.
Bei Gruppen- oder Partnerfotos empfehle ich euch, die Personen vorher zu fragen, welche Farbgebung die präferieren. Für meine Fotos war das bisher immer förderlich, da beispielsweise Kunstlicht die Umgebung und Kleidung hat viel zu kalt wirken lassen, obwohl es von der Lichtinstallation die passende Einstellung gewesen wäre.
Weitere Textempfehlungen
Falls ihr euch mit weiteren Fotografie-Grundlagen beschäftigen wollt, schaut gerne bei der Blende und Belichtungszeit vorbei.