System Exa Rheinmetall Sömmerda

Bei einem Besuch des Antikflohmarktes des Naturhofs Zellewitz im Salzlandkreis hatte ich das
Glück, ein Regal mit einigen älteren Analogkameras zu entdecken. Darunter befand sich unter
anderem die Exa System Rheinmetall Sömmerda. Als Person, die bereits drei topp funktionierende
Exas in ihrem Besitz hat, war es umso aufregender, ein wirklich altes Modell zu finden. Also
zögerte ich nicht lange und konnte sie für 5 Euro mitnehmen. Am Mittagstisch nahm ich direkt die
Kamera aus der Tasche, um einmal genau alles durchzugucken. Als erstes prüfte ich, ob noch ein
Film aufgezogen war – was tatsächlich der Fall war. Nach dem Zurückspulen ging es an alle
anderen Einstellungen ran, die soweit alle problemlos funktionierten.

Nun gut, so viel zur Vorgeschichte. Hauptinhalt des Textes soll nicht sein, wie sehr ich mich freue, im Besitz dieser Kamera zu sein, sondern wie sie aufgebaut ist und funktioniert. Also, auf geht’s.

Aufbau

Aufbau von vorne: Drei Einstellungen könnt ihr auf der Vorderseite betätigen. Zunächst befindet
sich zwischen dem Rhein- und -metall ein kleiner Hebel mit der Aufschrift VEB. Mit diesem löst
ihr den (in meinem Fall) Lichtschachtsucher, um ihn durch einen anderen Sucher auszutauschen.
Das tolle hierbei ist, dass ihr die Sucher anderer Exa-Modelle untereinander tauschen könnt. Wenn
euch einer als mal kaputt geht und ihr einen übrig habt, setzt ihr einfach den nicht-beschädigten
Sucher ein. Rechts davon findet ihr den Auslöser, der von einer Abdeckung/Haube geschützt ist.
Diese ist dafür da, um ein ungeplantes Auslösen der Kamera zu verhindern. Wenn ihr fotografieren
wollt, klappt ihr die Haube einfach hoch. Rechts vom Objektiv ist ein Hebel eingebaut, welcher
dafür zuständig ist, den Stift, der das Objektiv fest hält, zu lösen. Er wird hierfür nach links, also
zum Objektiv, gedrückt. Zum Herausnehmen des Objektives wird es gegen den Uhrzeigersinn
gedreht.

Aufbau von oben: Am Objektiv seht ihr zwei Räder. Am hinteren wird der Fokuspunkt und am
vorderen die Schärfentiefe eingestellt. Oben links findet ihr die Rückspulkurbel zum Zurückspulen
des Films. Hierzu gehört der Knopf auf der rechten Seite, der den Film locker lässt. Side note:
Wenn ihr den Knopf nicht drückt und trotzdem zurückspult, reißt ihr den Film kaputt. Das ist aber
bei allen Analogkameras so.


Neben dem linken Rad könnt ihr an dem Hebel die Schließzeit der Blende einstellen. In der Mitte
befindet sich der Sucher. Da es sich bei dieser Kamera um eine mit Lichtschachtsucher handelt,
müsst ihr diesen erst einmal öffnen – außer ihr könnt das Bild auch so einschätzen. Dazu wird der
Sucher mittels Knopf am unteren Rand auf gemacht. Er springt euch quasi entgegen. Habt ihr das
gemacht, seht ihr, dass sich an der Vorderseite der Klappe eine Art Fenster befindet. Dieses kann
hochgeklappt werden. Darunter befindet sich die Lupe, die dafür da ist, um das Bild zu vergrößern.
Sie wird hierzu über den Lichtschacht geklappt.


Das Gute, wenn man mehrere Exa-Kameras hat, ist, dass ihr die Bestandteile wie Objektive oder
Sucher austauschen könnt (solange beim Objektiv der Durchmesser passt). Das ist ganz praktisch,
wenn ihr eine Kamera mit kaputtem Objektiv habt und dann einfach auf eine andere Kamera
zurückgreifen könnt.

Aufbau von hinten: Auf der linken Seite ist ein kleiner Hebel, der durch ein Drücken nach unten die
Rückwand öffnet. Dieser ist hier leider nicht so gut erkennbar.


Aufbau von innen: Im Inneren wird links in den Mitnehmer des Rückspulknopfes der Analogfilm eingesetzt und rechts in die Aufwickelspule gespannt.

Beim Zurückspulen kaputt gegangen

Nun geht es zum weniger positiven Erlebnis mit der Kamera. Während eines Ausflugs in
Hedersleben versuchte ich den Film zurückzuspulen, da alle Bilder gemacht waren. Die ersten
Umdrehungen der Spule haben auch noch funktioniert, bis das Rad plötzlich zurückgesprungen ist.
Da ich nebenbei darauf konzentriert war, nirgendwo gegenzulaufen, drehte ich weiter und weiter
und wunderte mich irgendwann über den fehlenden Widerstand des Films. Zweifelnd, ob der Film
vollständig zurückgespult war, öffnete ich trotzdem die Rückwand. Und siehe da, der Film war
noch aufgezogen. Mist. Ein Film und mindestens 20 Aufnahmen einfach weg. Aber woran lag es?
Nach genauerem Ansehen der Spule, stellte sich heraus, dass das schnelle Drehen des Rades
dadurch entstand, dass sich dessen Verbindung zur Spule gelöst hat. Beim Öffnen der Kamera ist
dann der Dichtungsring, der sich zwischen Rad und Spule befand, verloren gegangen, nachdem die
Spule mit Film aus der Kamera fiel. Zum Glück konnten zehn Fotos „gerettet“ werden, da sie schon
in der Filmdose waren, bevor die Spule zurück sprang, sodass ich euch ein paar Fotos der Kamera
zeigen kann.

Kaputte Spule reparieren

Die Reparatur der Spule war einfacher, als ich gedacht hatte. Es hatte sich über die Zeit die
Stellschraube gelöst, welche die Spule im Inneren der Kamera mit der dazugehörigen
Rückspulkurbel zum Drehen verbindet. Sie befindet sich an der Seite der Rückspulkurbel. Sie musste einfach mittels Schlitzschraubenzieher festgezogen werden.

Fotoergebnisse mit der System Exa

Das Fotografieren mit der System Exa hat wirklich viel Freude bereitet. Ihr seht unter diesem Abschnitt
einige meiner Lieblingsbilder. Diese Fotoreihe werde ich in Zukunft weiter ergänzen, damit ihr
einen umfassenden Überblick über die Fotoqualität der Kamera habt.

Weitere Empfehlungen

Solltet ihr euch für andere Kameras der Sorte Exa interessieren, empfehle ich euch in der Exa-Kategorie vorbeizuschauen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert